Wir trauern um Albert R. Pasch
Gehe nicht hinter mir, vielleicht führe ich nicht. Geh nicht vor mir, vielleicht folge ich nicht. Geh einfach neben mir und sei mein Freund. – Albert Camus
Albert R. Pasch wurde 1934 in Düsseldorf geboren. Mit zwölf Jahren kam er ans Theater, studierte in Frankfurt am Main und war als Schauspieler und Regisseur in Sommerhausen, Heidelberg und Wiesbaden tätig. 1956 siedelte er in die DDR über und wirkte an verschiedenen Theatern und Schauspielbühnen in Erfurt, Brandenburg, Dessau und Meiningen. Albert R. Pasch schrieb unter anderem an Stücken wie „Münchhausen“ und „Till Eulenspiegel“ mit und schuf, gemeinsam mit dem Dramatiker Armin Stolper, 1984 das Stück „Das Gemälde“ nach dem Roman von Granin. In den drei Jahren danach war er Schauspieldirektor und Stellvertretender Intendant am Deutsch-Sorbischen Volkstheater in Bautzen. 1988 kehrte er ans Meininger Theater zurück, wo er 1989 Schauspieldirektor wurde.
Seit 2006 gab es in regelmäßigen Abständen die immer gut besuchte Veranstaltungsreihe „Pasch halb acht“ – zunächst alleine und später oftmals zusammen mit Christian Latour – in der Buchhandlung Lohmann mit wunderbaren Themenabenden zu bedeutenden Autoren, Verlagsvorstellungen und nicht zuletzt die Besprechungen ausgewählter Neuerscheinungen. Fast schon legendär und in guter Erinnerung aller Besucher: das Weihnachts-Pasch-halb-acht. Kaum jemand denkt wohl ohne zu Schmunzeln an diese besonderen Adventsveranstaltungen zurück, in der Albert Pasch gemeinsam mit Christian Latour satirische Weihnachtsliteratur zum Besten gab.
Fast bis zum Ende seines Lebens kümmerte sich Albert R. Pasch um die Geschicke der Buchhandlung Lohmann und stand in jeder erdenklichen Situation mit Rat und Tat zur Seite.
Wir sind sehr traurig und werden ihn sehr vermissen.
Bild: Mike Thiele